Viele Menschen lauschen beim Lernen gerne den Klängen der Musik. Allerdings sind sich Experten nicht einig, ob das Musikhören beim Lernen tatsächlich förderlich oder störend auswirkt. Der nachfolgende Beitrag versucht, unter Einbezug der wissenschaftlichen Forschungsstände diese Fragestellung genauer zu beantworten.
Wie sich Musik auf das Lernen auswirkt
Musikalische Klänge sind eng mit der emotionalen Gefühlswelt verbunden. Abhängig von der jeweiligen Musikrichtung können die Klänge entweder fröhliche Stimmungen unterstreichen oder das menschliche Gemüt traurig stimmen. Unabhängig von der konkreten Musikrichtung fördert Musik die Gehirnleistung. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge kann sich das Gehirn Zusammenhänge besser einprägen, sofern es von äußeren Reizen stimuliert wird. Dies ist allerdings nur der Fall, wenn die Geräuschkulisse konstant und nicht zu laut ist. So gesehen gibt es Musik, die störend oder hilfreich sein kann.
Im Zusammenhang mit der Musik steht außerdem der sogenannte „Mozart-Effekt“. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge vernetzt das Musikhören beinahe alle Hirnregionen miteinander, die infolgedessen besser durchblutet werden.
Welche Musik beim Lernen besonders hilfreich ist
Songs, die zwischen 56 und 64 Schläge pro Minute haben, empfindet der Mensch beim Lernen am Angenehmsten. Dies hängt damit zusammen, dass der Beat in etwa dem menschlichen Herzschlag entspricht. „Schnelle“ Musik wie Techno oder Heavy Metal bringt das Gehirn aus dem Takt, weshalb sie Lernenden eher die Konzentration rauben. Selbiges trifft auf fremdsprachige Lieder zu, die das Gehirn mit ihren Texten ablenken.
Warum die Musikrichtung mit dem Lernerfolg zusammenhängt
Textlose Musik ohne Gesang ist beim Lernen grundsätzlich am förderlichsten. Auch Lieder, die wenig Emotionen wecken, sind gefühlvollen Stücken beim Lernen vorzuziehen. Gänzlich vermieden werden sollte Musik, die an traurige oder traumatische Ereignisse erinnert. Tanzbare Musik ist ebenfalls nicht ideal, da sie den Körper zur Bewegung animiert und so das Lernen schnell nebensächlich wird.
Besser geeignet sind klassische Musikstücke, die einen langsamen Beat haben, sowie Ambient Musik. Auch Musikstücke, die natürliche Geräusche von Flüssen oder Wäldern wiedergeben, können unterstützend beim Lernen wirken. In Lernpausen können auch andere Musikstücke nützlich sein, um das Gelernte kognitiv besser zu verarbeiten. Um optimal an die nächste Lerneinheit heranzugehen, kann es daher helfen, sich vorab eine Playlist zusammenzustellen.
Musik und ihre Bedeutung für Kreative
Abgesehen von der Lernfähigkeit bringt Musik einen besonderen Effekt für die Kreativität mit: Sie kann diese effektiv steigern – vorausgesetzt, es handelt sich um fröhliche Lieder. Dazu zählen Wissenschaftler nicht ausschließlich klassische Stücke wie etwa Vivaldis „La Primavera“. Vielmehr gilt Musik der Definition nach dann als fröhlich, wenn sie „erregend, positiv und angenehm“ empfunden wird. Kreative können also selbst dann besser lernen, wenn sie sich für einen fröhlichen Rock- oder Popsong entscheiden.
Fazit
Musik ist bekanntlich Geschmackssache, was natürlich auch für die bevorzugte Musik beim Lernen zutrifft. Letztendlich obliegt es dem eigenen Geschmack, ob klangvolle Melodien konzentriertes Arbeiten unterstützen oder ob sie sich störend auswirken.