Die Handpan – der Klang der Stille
Eine Handpan ruft immer noch große Aufmerksamkeit hervor. Der Grund liegt nicht nur in den vielen Obertönen, sondern auch im Aussehen: Eher gestreichelt als geschlagen, ruht sie auf dem Schoß des Spielers wie ein Mittelding aus UFO und Steel Drum. Ihre oft außergewöhnliche Skala verleiht ihr zudem einen besonderen Reiz. Wird sie von einem Könner gespielt, verfällt der Zuhörer leicht der Faszination dieses noch gar nicht so alten Instruments. Kein Wunder, dass die Handpan vor allem bei Straßenmusikern beliebt ist.
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Zenko Solstice Zenko Omega Zenko Harmony Zenko Penta C
Handpan – was ist das?
Handpans bestehen aus zwei Metallhälften, meist aus Stahl, die gehärtet und zusammengeklebt werden. Dabei sind die Instrumente empfindlicher, als sie aussehen. Deshalb sollten sie besonders vorsichtig gespielt werden: nur mit Händen und Fingern, während Handballen strikt tabu sind. Auf der Handpan finden sich deutlich abgesetzt 7 – 9 gehämmerte Tonfelder. Diese gruppieren sich um eine Zentralnote. Im Ergebnis entsteht eine Skala, welche nur bei einigen Instrumenten die in westlichen Ländern übliche Durtonleiter umfasst. Daneben sind auch andere Skalen möglich, etwa die pentatonische – allerdings stets nur eine pro Instrument.
Die beliebtesten Hanpan Instrumente:
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Darum ist die Handpan vom Tonumfang her stark eingeschränkt. Sie umfasst immer nur eine Oktave, während moderne westliche Instrumente in der Regel mehr bieten. Ihrer Beliebtheit tut das keinen Abbruch, im Gegenteil. Der sanfte Klang, irgendwie schwebend, vermittelt einen Eindruck von Stille und Kontemplation.
Die Zenko Handpan von Metal Sound im Test:
Herkunft und Verbreitung der Handpan
Erster Hersteller war PanArt, eine Schweizer Firma. Eigentlich hatte sich PanArt in den Neunzigern auf Steeldrums spezialisiert. Dieser Trend aus Trinidad verbreitete sich damals gerade in Europa: Das Spielen erfolgte auf leeren Ölfässern, welche durch Hämmern bestimmter Tonfelder gestimmt wurden. PanArt adaptierte dieses Prinzip: mit der Idee, das große Ölfass zu einem handlicheren Instrument umzubauen. Das innovative Instrument, welches dabei entstand, nannten die Schweizer „Hang“. Als die Möglichkeiten des Hang nicht mehr ausreichend schienen, entwickelten die Schweizer auch das weiter: Mit Veränderungen in Tonhöhe und -umfang machte man das Instrument immer populärer. Die Handpan war geboren!
Deren Beliebtheit stieg kontinuierlich. Kein Wunder, denn die Handpan ist leicht erlernbar. Hier ist kaum ein Verspielen möglich, dennoch lassen sich mit wenig Übung bereits komplexe Klänge erzeugen. Noch dazu gibt es nur wenig Notenmaterial, man spielt meist auswendig. Deshalb gestaltet sich das Spiel darauf wesentlich freier als bei Geige oder Klavier. Leicht zu transportieren, ist es ideal für die Straße, den Park oder sonstige Outdoor-Aktivitäten. Passgenaue Taschen machen es möglich: Mittlerweile hat sich die Handpan über die ganze Welt verbreitet.
Das spielt man auf der Handpan
Am Anfang war der Klang: Die sanfte, zauberhafte Musik begeisterte vor allem Esoterik-Fans. Die obertonreichen Klänge erinnerten an Klangschalen und Obertongesang, weshalb man das Instrument in eine lange Tradition indigener und tibetischer Musik stellte. Jenseits dieser Tradition gibt es aber auch eine ganz normale musikalische. Sie stellt den Spaß an Musik in den Vordergrund, obwohl sie auf denselben Prinzipien basiert: Stets wird eine Handpan eher kontemplative Stille als lärmende Feste heraufbeschwören. Mittlerweile kann man nahezu alles darauf spielen, was mit den begrenzten Möglichkeiten harmoniert. Für klassische Melodien eignen sich die Instrumente nicht. Wohl aber für strukturierte Klanglandschaften, Cluster und andere vielschichtige Harmonien, weshalb vor allem Rhythmus und Harmonien im Mittelpunkt des Spiels stehen.
Handpan spielen: ein Überblick
Hier schlägt man mit der Hand, ein Schlegel kommt nicht zum Einsatz. Die Handpan wird auf dem Schoß platziert, Akzente setzt man mit Fingern und Daumen. Spielt man nicht auf, sondern zwischen den Tonfeldern, verändert sich die Musik: Sie wird dann eher perkussiv, also rhythmisch.
Handpans erfordern verschiedene Schlagarten, welche man am besten mit einem guten Lehrer übt. Wichtig ist vor allem auch die richtige Behandlung des empfindlichen Instruments, denn schon Kleinigkeiten wie schlechte Hygiene können ihm schaden. Schweiß greift es ebenso an wie sonstiger Schmutz oder Nässe!
Schlagarten (Auswahl):
+ Ding = normaler Schlag
+ Tak / Slap = gezielt zwischen die Klangfelder schlagen
+ Ghostnotes = sehr leichte Berührung
Als Anfänger sollte man sich auf wenige Schlagarten konzentrieren, um ein Rhythmusgefühl zu entwickeln. Improvisationen gehören unbedingt zum Lernprozess! Das Üben selbst erfordert innere Ruhe und Fokus, ebenso wie das spätere Spiel. Darin liegt auch ein Grund, weshalb die Handpan bis heute zu Heilungszwecken eingesetzt wird. Der quasi-meditative Zustand beim Spiel hilft Spielern wie Zuhörern beim Entspannen.
Herstellung und Hersteller
Der ursprüngliche Erfinder PanArt stellt das Instrument nicht mehr her. Seinen Platz haben eine Reihe anderer Hersteller eingenommen, die eine große Bandbreite liefern: sowohl in Qualität, Preis wie auch im Sound. Zwei der führenden Hersteller sind Pantheon Steel und Saraz Handpans. Bei ihnen gibt es wie auch bei anderen Händlern Wartelisten, zudem sind ihre Instrumente ziemlich teuer. Wer die Ausgabe scheut oder das Instrument erst einmal ausprobieren möchte, sollte einmal den Hersteller Metal Sound probieren. Herausragend ist das Preis-Leistungs-Verhältnis des Modells „Zenko“: erschwinglich bei gutem Klang!
Immer sollte man vor dem Kauf etwas über das Instrument wissen: Nicht alle Instrumente sind sauber gestimmt. Zudem sind gute Handpans sehr individuell, etwa was die Zahl der Obertöne, den metallischen Klang und den Nachhall angeht. Auch die Skala ist nicht unwichtig. Will man später mit anderen Musikern gemeinsam spielen, sollte man sich dessen bewusst sein und eine weniger exotische Skala wählen. Lernen lässt sich Handpan entweder allein, im Tutorial oder Workshop oder mit einem Einzellehrer.